Die lange Urlaubsfahrt, der spannende Kinofil in 3-D-Technik: Die Kopfschmerzen kommen, wenn die Alltagsroutine fehlt oder etwas besonders Aufregendes passiert. Intuitiv, ohne groß überlegen zu müssen, gönnen sich Kopfwehgeplagte dann genau das, was ihnen aus Erfahrung guttut: einen kurzen Spaziergang um den Block, ein Nickerchen auf dem Sofa und ausreichend Ruhe.
Welche Mittel und Methoden helfen
Mit Kopfschmerzen plagen sich viele ältere Menschen. Zehn Prozent der Frauen und fünf Prozent der Männer über 70 Jahre leiden unter immer wiederkehrenden Beschwerden, belegen aktuelle Zahlen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). Mit am häufigsten diagnostizierten die Ärzte bei älteren Patienten einen dumpf drückenden Spannungskopfschmerz. Die gute Nachricht ist: Bei milden Beschwerden helfen oft schon einfache Tricks wie schnell einen Espresso trinken oder die Stirn mit Minzöl betupfen. Für manchen Selbsthilfe-Tipp brauchen Kopfschmerzpatienten aber ein wenig Geduld, etwa beim Erlernen einer Entspannungstechnik. „Leider denkt die Mehrheit der Älteren, man könne nichts gegen die Beschwerden tun“, bedauert Dr. Stefanie Förderreuther von der Universitätsklinik München, „und findet sich damit ab.“ Das ergab ihre Befragung von mehr als 100 Senioren eines Münchener Wohnstifts. „Dabei kann jedem gut geholfen werden“, beteuert die Präsidentin der DMKG, die sich wünscht, dass künftig mehr Patienten mit Kopfschmerzen ihren Arzt von sich aus kontaktieren.
Viele Beschwerden entstehen durch einen Magnesiummangel. Dieser Mangel erzeugt Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen und einen Dämmerungszustand des Geistes. Doch mit ganz simplen Methoden lässt sich ein Magnesiummangel vorbeugen oder beheben. Darunter zählt auch das Aufnehmen von Magnesium durch die Nahrung (z.B. Hülsenfrüchte, Bananen, Sesam), falls dies immer noch nicht ausreichend ist können Mangnesiumpräparate wie Magnesium Komplex eingenommen werden.
Genaue Diagnose wichtig
Besonders bei neu auftretenden, ungewohnt heftigen Beschwerden sei eine ärztliche Abklärung wichtig, betont Stefanie Förderreuther. So steigt mit dem Alter die Wahrscheinlichkeit, dass eine ernste Erkrankung hinter dem Ziehen im Kopf steckt: eine kleine Blutung zwischen Gehirn und Schädelknochen zum Beispiel oder eine Entzündung der Schläfenarterie, die eine andere Therapie erfordert. „Zudem kann sich eine Migräne im alter verändern“, erläutert die Neurologin. „Oft wird sie milder, uncharakteristischer, sodass es schwierig ist, zu erkennen: Was habe ich?“ Dann könne nur der Arzt die Art der Kopfschmerzen entlarven. Gut vorbereitete Patienten helfen ihm bei der Diagnose, weiß die Kopfschmerz-Expertin. „Toll ist es, wenn ein Patient sich in einem Kopfschmerztagebuch vorab Notizen macht, an welchen Tagen die Beschwerden auftreten, und eine Liste aller eingenommen Arzneien mitbringt“, sagt Stefanie Förderreuther und schiebt beruhigend hinterher: „In den meisten Fällen sind Kopfschmerzen harmlos.“